Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

 

Nahe am Karlsruher Kongresszentrum steht die Erlöserkirche. Sie ist das größte Kirchengebäude der Evangelisch-methodistischen Kirche in Baden. Die alte Zionskirche von 1888 war durch einen Fliegerangriff im September 1942 zerstört worden. Als Ersatz wurde 1949 zunächst eine einfache Holzkapelle errichtet. Ermöglicht durch einen Grundstückstausch mit der Stadt konnte 1960 ein Neubau geplant werden. Die Aufgabe für den Stuttgarter Architekten Prof. Erich Fritz bestand darin, auf dem nicht sehr großen Grundstück einen multifunktionalen Bau zu erstellen, der Kirchenraum, Wohnungen und Gemeinschaftsräume enthält. Die Erlöserkirche wurde am 7. August 1961 eingeweiht.

Der rechteckig geschnittene Kirchenraum befindet sich im Obergeschoss. An der Nordseite befinden sich fünf farbige Glasfenster mit Motiven der Passion. Sie stammen von dem Künstler Leo Multerer aus Stuttgart, der auch das große Kirchenfenster an der Südseite geschaffen hat, das dem Altarraum sein Gepräge gibt.

Die klare, helle Struktur des Raumes wird durch die bunten Fenster an der Nordseite, die elegant geschwungene Empore und die zeltartige Holzdecke unterstrichen. Die Orgel aus dem Jahr 1962 von dem Orgelbauer Friedrich Weigle befindet sich an der linken Stirnseite des Kirchenraums. Ungewöhnlich für eine in Deutschland kleine Freikirche ist der 30 Meter hohe Kirchturm, zwar ohne Glocken, aber mit einer Turmuhr, die Zifferblätter an drei Seiten besitzt. Ein Kreuz auf der Spitze markiert das Bekenntnis zu Jesus Christus, dem Erlöser der Welt. Der Kirchturm drückte zur Zeit seiner Erbauung sicher auch das gewachsene Selbstbewusstsein der Methodisten aus und ihr Bestreben, sich als gleichberechtigte Kirche darzustellen und nicht länger im Sektenwinkel zu stehen.

Typisch für evangelisch-methodistische Gotteshäuser sind weitere Räumlichkeiten für Gruppenangebote, Begegnung und Feiern. Deshalb darf auch eine Gemeindeküche nicht fehlen. 2008 wurde im Rahmen von Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen ein kleiner Anbau neben dem Turm errichtet, in dem moderne Sanitäranlagen und eine großzügige Küche untergebracht sind. Das Untergeschoss mit kleinem Atrium zum Garten wurde neu gestaltet und beherbergt jetzt die Räumlichkeiten der Jugendkirche espirito. Als bislang letzte Veränderung wurde auf der Empore ein Raum für Kleinkinderbetreuung erstellt – die Familienbox - , der von Kindern und Eltern bei Bedarf während des Gottesdienstes genutzt werden kann mit klarer Sicht und guter Tonübertragung vom Gottesdienstgeschehen.

Das Solardach auf dem Kirchengebäude versorgt 12 Vier-Personen-Haushalte. Neben dem Kirchturm wurde das Holzbildwerk „Menschen und Engel“ des Grötzinger Bildhauers Guntram Prochaska aufgestellt.