Die Bürgerbewegung "Demokratie jetzt"

Die Bürgerbewegung „Demokratie jetzt“

Gemeinfrei via unsplash.com (Linus Nylund)

Die Bürgerbewegung "Demokratie jetzt"
Ein Gespräch mit Konrad Weiß
08.09.2019 - 07:05
13.06.2019
Angelika Obert
Über die Sendung:

Der Publizist und Filmemacher wurde Pressesprecher der Gruppe „Demokratie jetzt“, war dann als Abgeordneter für Bündnis 90 in der frei gewählten Volkskammer und bis 1994 auch im Bundestag. Aber all das war an jenem Abend im September 1989 noch nicht zu ahnen. Da war nur klar: Wir müssen endlich raus aus dem schützenden Raum der Kirche und in die Öffentlichkeit gehen, wir nennen uns Bürgerbewegung.

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Ein gutes Dutzend waren sie an diesem Abend im September 1989, mehr Männer als Frauen. Zusammengekommen in einer Berliner Wohnung, um Neues zu wagen: „Demokratie jetzt“ sollte die Bewegung heißen und aufrufen zu einem radikalen politischen Wandel in der DDR.

Die Zeit dafür war reif, es brodelte im Land. Nach den gefälschten Wahlen im Mai war viel Protest laut geworden, jetzt beunruhigte die Ausreisewelle, ermutigten aber auch die großen Friedensgebete in Leipzig. Schon lange gab es in der evangelischen Kirche die Friedens- und Umweltgruppen, in denen kritisch debattiert wurde – und es gab ein mutiges Papier, das in den kirchlichen Gremien kursierte: „Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung“. Eine Öffnung der DDR wurde darin gefordert und ganz konkret auch Reisefreiheit. Die Menschen, die sich am 12. September 1989 zusammenfanden, waren alle an der Diskussion dieses Papiers beteiligt gewesen. Alle kamen sie aus dem Raum der Kirche und sie waren sich einig:                       

 

Konrad Weiß:

Wir müssen endlich mit unseren Aktivitäten, mit unsern Überlegungen, unsern Gestaltungsabsichten raus aus dem schützenden Dach der Kirche gehen und in die Öffentlichkeit gehen, in eine breitere Öffentlichkeit gehen und das war dann auch das Bestimmende zunächst bei dieser (...) spontan einberufenen Sitzung von Leuten, die aus dem Umfeld der Initiative Absage gegen Geist und Praxis der Abgrenzung gekommen waren, sich zum Teil kannten, sich zum Teil auch nicht kannten, wo dann ganz schnell dies auch der Konsens war: Wir gehen raus an die Öffentlichkeit, wir nennen uns Bürgerbewegung, auch wenn das natürlich ein Rufen im Walde war – Demokratie jetzt war ja sowieso nie eine wirkliche Bewegung, sondern eine kleine Gruppe mit halt 500 oder 600 Mitgliedern zu besten Zeiten.                                                                                    

Der Publizist und Filmemacher Konrad Weiß war mit dabei an jenem Abend, wurde später Pressesprecher der Gruppe „Demokratie jetzt“, war dann als Abgeordneter für Bündnis 90 in der frei gewählten Volkskammer und bis 1994 auch im Bundestag. Aber all das war im September vor 30 Jahren ja noch nicht zu ahnen. Noch war die SED an der Macht und noch verlangte der Entschluss, als Opposition an die Öffentlichkeit zu gehen, eine große Portion Mut – denn was das Leben in der DDR bestimmte, waren ja nicht nur die Enge und der Mangel:       

 

Konrad Weiß:

Das war ja das Entscheidende in der DDR, diese Angst, die über die Jahrzehnte hin durch dieses Repressive und immer alles, was im Aufkeimen war an neuen Gedanken, an neuen Ideen, an Kritik – das ja im Grunde genommen rabiat beseitigt und unterdrückt hat – und diese Angst hat ja auch dazu geführt letzten Endes, dass viele so Mitläufer gewesen sind, dass viele so brav gewesen sind, dass sie sich keine eigenen Gedanken gemacht haben, dass sie resigniert sind und das war dann eben zu spüren in diesem Herbst 1989 – da ist etwas in Bewegung gekommen.

 

Bevor die Bewegung groß und zur friedlichen Revolution wurde, mussten einige den Anfang machen. Zu denen gehörten auch die Mitglieder des Neuen Forums, das sich ebenfalls im September 89 gründete, sogar einige Tage früher als „Demokratie jetzt“. Im Gründungsaufruf des Neuen Forums war vor allem von den demokratischen Defiziten in der DDR die Rede. Das war anders im Gründungsaufruf von ‚Demokratie jetzt‘. Hier hatten die Beteiligten schon sehr genaue Vorstellungen von den Zielen, die es zu erreichen galt:                                         

 

Konrad Weiß:

Also die Gründungsziele waren ganz klar, das war zum einen eine Demokratisierung der DDR, das setzte voraus, dass es irgendwann freie Wahlen geben muss. Freie Wahlen setzten voraus, dass es unabhängige Parteien gibt, dass es freie Medien gibt, das alles waren ganz klar ausgesprochene Ziele und ganz klar war auch, dass der Alleinvertretungsanspruch der SED gebrochen wird. Wir hatten also auch in unserm Aufruf bereits diese Forderung drin, dass die SED von ihrer allmächtigen Position ausgeschlossen wird – dass dieser Anspruch, den sie ja in die Verfassung reingeschrieben hat 1968, dass dieser Anspruch gelöscht wird.   

 

Von der Notwendigkeit eines wirklich demokratischen Sozialismus war die Rede im „Aufruf zur Einmischung in eigener Sache“, der am Gründungsabend von „Demokratie jetzt“ verabschiedet wurde. Wie die Einmischung aussehen könnte, war aber auch schon beschrieben in den „Thesen für eine demokratische Umgestaltung der DDR“, die diesem Aufruf beilagen. Dazu Konrad Weiß:                                                                                                                     

Konrad Weiß:

Dann war ganz klar unsere Vorstellung, dass die sogenannten volkseigenen Betriebe, die ja in Wirklichkeit Eigentum der SED waren, die sich der Staat angekrallt hatte, die aber nicht dem Volk gehörten, sondern die auch selbstherrlich von der SED regiert und manipuliert und eben auch in den Ruin geführt worden sind, dass das zu einer wie wir gesagt haben – solidarischen Wirtschaftsform führt. Wir hatten ganz klare Vorstellungen, dass wir eingebunden sein wollen in ein freies Europa gemeinsam mit unseren Freunden aus den ost- und mittelosteuropäischen Ländern, das war ein ganz starker Akzent bei uns, wir hatten klare Vorstellungen, wie es mit einer unabhängigen und freien Bildungspolitik weitergehen soll, mit Hochschulfreiheit – dass alles war schon ziemlich genau bei uns formuliert – und das war es, was dann auch ziemlich ausgestrahlt hat auf den gesamten Diskussionsprozess dann in der DDR, der dann ja massiv eingesetzt hat, nachdem das Neue Forum sich zu Wort gemeldet hatte, nachdem die SPD der DDR sich wieder neu gegründet hatte, der Demokratische Aufbruch und viele, viele andere Gruppen entstanden waren – bis hin eben zu unserm Vorschlag in dieser Krisensituation, die sich dann ja sehr bald abzeichnete, einen runden Tisch zu etablieren. Das hatten wir natürlich von Polen abgesehen und Ludwig Mehlhorn und Stefan Bickhardt hatten das sehr genau analysiert, was da in Polen passiert war und so kam dann auch diese weitreichende und tragfähige Idee für den inneren Frieden in der DDR – nachdem die Mauer geöffnet geworden war und alle staatliche Autorität zusammengebrochen war– eben zu diesem runden Tisch, wo wir tatsächlich dazu beigetragen haben, dass diese friedliche Revolution eine friedliche geblieben ist und nicht in Gewalt umgeschlagen ist.                      

 

Ja, auch der runde Tisch, der dann nach der Maueröffnung für den Wandel in der DDR eine große Rolle gespielt hat, kam auf Initiative von „Demokratie jetzt“ zustande. Obwohl die Gruppe relativ klein blieb, konnte sie wegen ihrer klaren Zielsetzungen viel erreichen. Dass sie so genau wussten, wohin es gehen soll – das, meint Konrad Weiß, kam nun nicht von heute auf morgen. Es hing damit zusammen, dass sie sich alle schon viele Jahre kritisch mit gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigt hatten:                                                                             

 

Konrad Weiß:

Da kamen Theologen zusammen, einige Theologen, also auch n brillanter Theologe wie Dr. Wolfgang Ullmann , aber auch Leute, die aus einem andern Umfeld kamen, Hans-Jürgen Fischbeck war ja als Wissenschaftler sehr stringent, ebenso Gerhard Weigt, der dann mit an der Verfassung des runden Tisches gearbeitet hat, Ulrike Poppe gehörte ja dazu, ich als Filmemacher – aber da ist sehr viel eingeflossen natürlich von unserer Lebenserfahrung, von dem, was wir auch in unsern beruflichen Bereich versucht hatte zu leben, zu ändern wie auch immer, zu diskutieren – erstaunlich war vielleicht nur, dass wir an diesem einen Abend, ohne uns zu zerstreiten oder ohne in endlose Debatten zu verfallen, dazu kamen, dieses Papier zu unterzeichnen. Wir haben es mit unserm Namen unterzeichnet. Wir haben alle mit Hausnummer und Telefonnummer, sofern wir Telefon hatten, unterzeichnet, um einfach auch zu zeigen: Wir haben keine Angst mehr.                                                                     

 

Eine neue Öffentlichkeit sollte hergestellt werden. Da galt es, das Papier möglichst breit zu verteilen, wobei damals noch kein Computer half:                                                                           

Konrad Weiß:

Ich kann mich also genau erinnern, ich bin den ganzen Tag mit meinem Auto unterwegs gewesen und hab das in Briefkästen gesteckt von Leuten, von denen ich wusste, die würde das interessieren, ich hab das bei mir im Studio verteilt und das hat dort wirklich dazu geführt, dass dieses Papier, obwohl wir politisch nie so massiv waren, das aber doch die Debatte sehr, sehr angestoßen worden ist.                                                                  

                                                                

An der Aufbruchsstimmung damals beteiligt waren auch die Rockbands in der DDR – sie bildeten gewissermaßen den Soundtrack für die friedliche Revolution. Die Band Silly mit Tamara Danz gehörte dazu:

 

 

Konrad Weiß:

Wir haben sehr bald auch das, was wir da formuliert hatten, schriftlich formuliert hatten, dann in verschiedensten Gremien, in kirchlichen Gremien meistens, in Friedenskreisen der Kirche oder aber auch in andern Zusammenhängen vorgestellt, diskutiert. Das waren immer sehr lebendige und sehr lebhafte Diskussionen – ganz anders als das vorher der Fall gewesen war und eben da spürte man auch: Die Leute haben das satt. Die wollen sich nicht mehr bevormunden lassen, die wollen selber ihr Geschick in die Hand nehmen – und das war, glaub ich, auch der eigentliche Anteil dessen, was die Bürgerbewegungen geleistet haben, nämlich den Leuten Mut zu machen, den Leuten Angst zu nehmen, was dann auch zu den großen Demonstrationen geführt hat, die dann vielleicht natürlich nicht mehr zu übersehen waren für den Staat. Aber dieser entscheidende Impuls für den Herbst 89, der ist eben nicht von heut auf morgen gekommen, sondern hatte vielfältige Formen des Vorausdenkens und des Mündigwerdens bei all den Leuten, die in diesen Gruppen dann aktiv wurden.                                                       

 

Gern erinnert sich Konrad Weiß an die Wochen, in denen das ganze Land gleichsam aufwachte und in Bewegung kam: an die zahlreichen Zuschriften und Anfragen, mit denen die Mitglieder von ‚Demokratie jetzt‘ überschüttet wurden, an die endlich lebhaften Gespräche, an die vielen Oppositionsgruppen, die sich bald überall bildeten. Unglaublich schnell ging das alles. Ziemlich schnell allerdings, nach dem Mauerfall, war auch klar, dass eine Mehrheit der Menschen in der DDR sich die staatliche Einheit mit der Bundesrepublik so bald wie möglich wünschte – und damit verstummten die Debatten über die Gestaltung eines demokratischen Sozialismus dann auch wieder. Das hatte man sich bei ‚Demokratie jetzt‘ etwas anders vorgestellt, obwohl gerade Konrad Weiß zu den Ersten gehörte, die das Thema „Einheit“ überhaupt ins Spiel brachten:      

 

Konrad Weiß:

Ich hatte Mitte der 70er Jahre Diskussionen in Polen, wo die Polen uns wirklich angefragt haben, ernsthaft angefragt haben: Was ist denn mit euch los? Wie ist denn das mit eurem Verständnis als Deutsche? Ihr habt euch damit abgefunden, dass es die DDR gibt und dass es die Bundesrepublik gibt – das ist ein ewiges Unruhepotential im Herzen Europas. Wollt ihr das wirklich so? Für mich, der ich mich dann schon auch auseinandergesetzt – nach dem Mauerbau auch abgefunden hatte mit dieser Realität, wie das ja die meisten waren, war das wirklich eine ernsthafte Anfrage – und ich hatte dann über die Jahre hin immer wieder mich auch mit dem Thema beschäftigt und dann im Sommer 1989 in der ‚Zeit‘ einen Text veröffentlicht: Nachdenken über deutsche Einheit – der zu sehr heftigen Reaktionen geführt hat…

 

und das nicht nur in der DDR. Auch in der Bundesrepublik wurde er für sein Nachdenken über die deutsche Einheit im Sommer 1989 noch spöttisch angegriffen. Dabei hatte er an die mögliche Einheit keineswegs als ein Nahziel gedacht:                                                                 

 

Konrad Weiß:

Meine Vorstellungen waren ganz einfach zu sagen: Die Voraussetzung, dass es zur deutschen Einheit kommen kann, das ist: Die DDR muss sich verändern, die DDR muss ein demokratisches Land werden. Die DDR muss sich so verändern, dass sie irgendwann im fernen – im nächsten Jahrtausend oder wann – war das damals 1989 – auf gleicher Augenhöhe sich mit der Bundesrepublik und zwar in einem demokratischen Prozess vereinigen kann – aber das Ganze eben wirklich n Zukunftsprozess.           

 

Bei dem er damit rechnete, dass auch die Bundesrepublik ihre politischen Koordinaten reformieren würde. Am Ende, so stellte er es sich vor, würde eine neue gemeinsame Verfassung stehen, verhandelt von einer Nationalversammlung – so wie es sie ja 1848 schon einmal in der Frankfurter Paulskirche gegeben hat. Dass es dann ganz anders geschah – und die Vereinigung nicht aufgrund einer neuen Verfassung zustande kam – das konnte Konrad Weiß wohl akzeptieren, nachdem es in der frei gewählten Volkskammer so mit Mehrheit beschlossen war. Er war Mitglied der Verhandlungskommission zum Einigungsvertrag. Aber er hat dem Vertrag am Ende nicht zugestimmt, denn verschiedene Punkte, die ihm wichtig waren, blieben unberücksichtigt – zum Beispiel die Entschädigung jüdischer Eigentümer, die ihren Besitz auf dem Gebiet der DDR verloren hatten.                                                                          

 

Konrad Weiß:

Es war völlig klar: Die Einheit wollte ich, die wollte ich viel eher als alle andern im Grunde genommen, die sich dann lautstark für die Einheit eingesetzt haben, aber ich wollte sie dann eben nicht so, wie sie durch diesen notgedrungen sehr ja doch sehr stark vom Westen vorgegebenen Einigungsvertrag dann letzten Endes zustande gekommen ist.                                                                                                                                                 

 

Als Christ hat Konrad Weiß sein Abitur in der DDR nur mit Mühe über die Volkshochschule machen können. Als Christ ist er aber auch früh in Kontakt gekommen mit Menschen, die ihm das freie Denken und den Mut zur persönlichen Verantwortung vormachten. Ein wichtiges Vorbild war für ihn Lothar Kreyssig, der Gründer der „Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste“. Tatsächlich waren es Erfahrungen, die er bei Aktion Sühnezeichen machte, die ihn entscheidend prägten – Konrad Weiß gehörte zu der ersten Gruppe, die 1965 von der DDR aus nach Polen reiste und eine Zeit lang in Auschwitz arbeitete:                                                                              

 

Konrad Weiß:

Ich hab da verstanden, dass ich als Deutscher Verantwortung habe, nämlich dafür zu sorgen, dass sowas nie wieder passiert und das war im Grunde genommen der Keim dann auch für meine Politisierung und für meine sehr langen und sehr umwegreichen Weg zur Bürgerbewegung – ich habe dann auch versucht, das, was ich da in Auschwitz erkannt hatte, auch publizistisch, auch in meinen Arbeiten als Filmemacher einfließen zu lassen, aber von daher hatte ich seit 1964 einen engen Kontakt zu Aktion Sühnezeichen, zu den Diskussionen, die dort geführt worden sind und Aktion Sühnezeichen war zwar nie die Opposition, aber war ein Ort, an dem offen diskutiert werden konnte und ein Ort, an dem weiter und offener gedacht werden konnte als es sonst in der DDR-Gesellschaft möglich war …                     

 

Man sollte es nicht vergessen, meint Konrad Weiß: In der DDR waren es lange wirklich nur die kirchlichen Räume, in denen ein freier Meinungsaustausch möglich war                      

 

Konrad Weiß:

Da sind auch viele gewesen, die einfach diesen Raum genutzt haben, gern genutzt haben, den ihnen die Kirche gegeben hat, weil‘s ja sonst keine Räume gab. Es gab in den staatlichen Institutionen keine Möglichkeit, frei miteinander zu diskutieren. Das muss man sich mal vorstellen: Es gab keine Möglichkeit, sich zusammenzufinden, zu fünft oder zu sechst, und zu sagen: Wir machen jetzt mal n Diskussionsabend. Es ist ja auch vorgekommen, dass selbst in Wohnungen eingegriffen worden ist vom Staatssicherheitsdienst, weil da fünf oder sechs Leute aus Bürgerrechtsgruppen Geburtstag gefeiert haben, also, so weit ging das da. Insofern war das wirklich sehr wichtig und auch sehr mutig in vielen Fällen von der Kirche zu sagen: Wir stellen euch diesen Raum zur Verfügung. (…) Dieser Raum, der war ja sonst nicht da.                                 

 

Nicht gelten lassen mag Konrad Weiß darum die verbreitete Klage, es seien die Westdeutschen gewesen, die den Ostdeutschen die Anerkennung verweigert und ihnen das Selbstbewusstsein genommen hätten:                                                                                 

 

Konrad Weiß:

Natürlich gab es ein gewisses Kuschelgefühl bei manchen, nicht bei mir – mit dieser DDR-Gesellschaft, aber das geht auf Kosten von Eigenständigkeit, von Mündigkeit, von demokratischer Grundhaltung. Und wenn da jemand jetzt benachteiligt worden ist, dann sollt er sich fragen, wem hab ich das zu verdanken? Das hat er eben nicht der Bundesrepublik zu verdanken , sondern dass er nicht selbstbewusst war – das hat er der SED zu verdanken.                                                                              

 

Es gilt das gesprochene Wort.

 

Musik dieser Sendung:

  1. Power to the people, John Lennon, John Lennon
  2. Traumteufel, Silly/Tamara Danz, Silly Original Album Classics: Februar
  3. Ein Lied für die Menschen, Silly/Tamara Danz, Die 100 größten Ost-Hits Vol. 2
  4. Verlorne Kinder, Silly/Tamara Danz, Silly Original Album Classics: Februar
13.06.2019
Angelika Obert