Der Schöpfer des Himmels und der Erde

Morgenandacht

Gemeinfrei via Unsplash/ Greg Rakozy

Der Schöpfer des Himmels und der Erde
22.11.2022 - 06:35
14.10.2022
Silke Niemeyer
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Die Sendung zum Nachlesen: 

Ich glaube an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Neulich zum Beispiel habe ich das wieder fest geglaubt. Da habe ich Karoline – sie ist zwei Jahre alt und mein Patenkind – vorgesungen: „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“. Sie war ganz aufmerksam, vielleicht weil sie die innige Melodie schon in der Wiege gehört hat.

 

Musik (): Spieluhrmelodie

Weißt du, wieviel Sternlein stehen

An dem blauen Himmelszelt?
Weißt du, wie viel Wolken gehen
Weithin über alle Welt?
Gott, der Herr, hat sie gezählet,
Daß ihm auch nicht eines fehlet,
An der ganzen großen Zahl.

An der ganzen großen Zahl.

 

Während ich in die aufmerksamen blauen Karolineaugen geschaut habe, wusste ich genau: es ist die Wahrheit und nichts als die blanke Wahrheit, die ich ihr vorsinge. Und wie wichtig es ist, dass sie diese Wahrheit lernt.

 

Ich weiß, das Weltall ist im Urknall entstanden. Ich weiß, es gibt unzählige Sterne in den Galaxien unseres stetig sich ausbreitenden Universums. Und die Lebewesen haben sich über Millionen von Jahren in einem evolutionären Prozess entwickelt. Das alles wird Karoline auch noch lernen. Sie wird die Entstehung des Universums von Menschen lernen, die sich besser in Astrophysik auskennen als ich. Und das wird sie hoffentlich so faszinieren wie mich auch.

 

Aber wird es sie trösten? Wird es sie stark machen? Wird es das Urvertrauen in sie legen, das sie brauchen wird, um in ihrem Leben zu bestehen – diesem winzigen Tropfen Zeit auf dem kleinen Fleckchen Erde, der ein Menschenleben inmitten des Universums ist? Eben das möchte ich für mein Patenkind unbedingt: dass sie Halt und Geborgenheit, Trost und Sinn findet. Dass sie tief in sich die Gewissheit hat: Ich bin gewollt. Ich bin mehr als ein zufälliger Zellhaufen. Es ist nicht egal, ob es mich gibt oder nicht.

Und es ist auch nicht egal, ob es die anderen Lebewesen gibt.

 

Weißt du, wie viel Mücklein spielen
In der hellen Sonnenglut?
Wie viel Fischlein auch sich kühlen
In der hellen Wasserflut?
Gott, der Herr, rief sie mit Namen,
Daß sie all’ ins Leben kamen.

 

Solcher Glaube an Gott, den Schöpfer, ist von ganz anderer Kategorie als die Erkenntnisse, die das James-Webb-Teleskop bringt. Beides lässt mich staunen. Aber das eine ersetzt das andere nicht. Im Bekenntnis zum Schöpfergott spreche ich eine bestimmte Haltung aus, die ich zur Welt und zum Leben habe: Die Insekten und die Fische – sie sind nicht mein Eigentum. Und sie sind nicht nur dazu da, dass ich sie gebrauche und verbrauche und von ihnen profitiere. Sie haben einen Namen, das heißt: eine eigene unverfügbare Würde. Das ist gemeint, wenn die Bibel sagt: Gott gehört die Welt. Er ist ihr Schöpfer. Und diese göttliche Schöpfung ist nicht irgendwann in der Vergangenheit gewesen und jetzt fertig. Wenn da nicht immer irgendwo die Stimme wäre, die im Chaos spricht „Es werde Licht“, wären wir und unsere Welt am Ende.

 

Ich glaube, dass sie da ist, diese Stimme. Und ich möchte Karoline beibringen sie zu hören. Sie spricht nicht nur. Sie klingt auch aus Liedern wie diesem:

 

Musik (): Spieluhrmelodie

Weißt du, wie viel Kinder frühe
Stehn aus ihren Bettlein auf,
Daß sie ohne Sorg’ und Mühe
Fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen
Seine Lust, sein Wohlgefallen,
Kennt auch dich und hat dich lieb.

Kennt auch dich und hat dich lieb.

Es gilt das gesprochene Wort.

 

 

Musik dieser Sendung:

  1. Weißt du, wieviel Sternlein stehen (Volksweise: Hey, Wilhelm), CD-Titel: Sterntaler Spieluhrmelodien.

 

14.10.2022
Silke Niemeyer