Gaffer

Gaffer
Nicht zusehen, sondern helfen
23.03.2019 - 16:58

Zwei Jahre Gefängnis für ein Foto. Das können sich Gaffer einhandeln, wenn sie Unfallopfer fotografieren. Gaffer behindern Einsatzkräfte, die helfen wollen. Und wenn sie auch noch Fotos von Unfällen machen und diese ins Netz stellen, verletzen sie die Rechte der Opfer auf üble Weise. 

Sensationsgier gab es schon immer. Im alten Rom sahen die Menschen zu, wie sich Gladiatoren bekämpften. Später wurden Hexen verbrannt – vor Publikum. Heute hat das Gaffen neue Qualität – jeder hat ein Handy und kann überall Fotos machen. Aber was macht einen Menschen zum Gaffer?

Ich glaube – ohne das entschuldigen zu wollen – hinter dem Gaffen steht ein zutiefst menschliches Gefühl: Gut, dass es mir nicht so schlecht geht. Gut, dass es nicht mein Leiden ist!

Ich glaube, jeder von uns kann mit einem ganz anderen menschlichen Gefühl dagegen halten. Dem Mitgefühl. Der Nächstenliebe. Sie stellt mir nur eine Frage, wenn ich Zeuge eines Unfalls bin: Kann ich helfen? Denn mir könnte es ja auch so gehen. Ansonsten sehe ich zu, ob ich woanders gebraucht werde.