Raunächte

Raunächte
Inneren Dämonen begegnen
29.12.2018 - 16:58

Vampire, Werwölfe, und vielleicht noch Dinosaurier… Viele Menschen mögen solche Geschichten, denn sie gruseln sich gerne. Für die wären die „Rauhnächte“ etwas gewesen. Raunächte hieß früher die Zeit zwischen Weihnachten und dem 6. Januar. „Rauh“ kommt vom mittelhochdeutschen „haarig“.

Denn haarige Dämonen trieben angeblich in dieser Zeit ihr Unwesen. Die Toten gingen um, Wahrsager hatten Hochkonjunktur, und Götter sollen in wilder Jagd durch die Lüfte geritten sein. Die Menschen versuchten, ihre Häuser und Höfe durch Amulette und durch Beschwörungen zu schützen.

Heute leben wir in einer aufgeklärten Zeit. Unser Dämon heute ist vor allem die Angst. Vor korrupten Politikern, vor dem eigenen Versagen, vor Gewalt und Krieg. Ein Dämon wird die Angst, wenn sie mich fesselt, wenn sie mich nicht mehr frei leben lässt – eine haarige Last!

Die Raunächte dauern bis zum 6. Januar. Unsere Ängste fesseln uns dagegen oft viel länger. Dabei können wir sie auch hinter uns lassen. In dunklen Nächten höre ich ganz besonders das Wort Jesu: „Habt keine Furcht! Ich bin bei Euch – bis an der Welt Ende!“  Das hilft mir, unseren modernen Dämonen mutig entgegenzutreten.