Das Leben als Trans-Mann und die Bedeutung von Spitzensport und Glauben

Das Leben als Trans-Mann und die Bedeutung von Spitzensport und Glauben
Balian Buschbaum über Ventile, die Hoffnung und Kraft spenden können
17.04.2022 - 08:55

„Dann habe ich losgelassen und gesagt, ich lege das Schicksal in die großen Hände, ich bin bereit.“

Balian Buschbaum ist ein Trans-Mann, das heißt, er wurde mit den falschen Geschlechtsmerkmalen geboren und wuchs in einem weiblichen Körper auf. Auch wenn er immer sicher war, dass er ein Mann ist, musste Buschbaum lange und hart kämpfen, um der Mann zu werden, der er innerlich schon war. Eine wichtige Rolle hat für den späteren Spitzensportler dabei der Sport gespielt. „Es war für mich völlig klar, mein Körper entwickelt sich in eine falsche Richtung. Für mich war es klar, ich muss dagegen arbeiten. Ich habe viel mehr Krafttraining gemacht, als ich eigentlich sollte. Ich habe viel mehr Sport gemacht, damit sich mein Körper natürlich nicht weiblich ausbildet. Und das war für mich auch ein ganz wichtiger Kompensationspunkt.“

Schließlich unterzog Buschbaum sich auch einer Hormontherapie und geschlechtsangleichenden Operationen. Es gab einen kurzen Moment der Unsicherheit: „Ich bin römisch-katholisch erzogen worden, ich habe jeden Abend mit meiner Oma gebetet. Das war ein tolles Ritual, das wir beide hatten. Aber ich habe mir, sage ich mal, im Laufe meines Lebens meinen eigenen Glauben zusammengebaut und habe mir aber trotzdem selber die Frage gestellt, pfusch ich diesem großen Ganzen, pfusch ich da jetzt einfach dazwischen?“ Balian Buschbaum hat seine Antwort gefunden. Heute ist er gerade auf Grund seiner persönlichen Erfahrungen ein gefragter Experte, wenn es in Unternehmen um Vielfalt und Veränderungsprozesse geht.

 

 

Balian Buschbaum bei „So gesehen - Talk am Sonntag“ mit Moderator Julian Sengelmann am 17. April 2022, 07:40  Uhr in SAT.1