Musik und Kirche: 5 Jahre KIKMU-Konzertchor

Musik und Kirche: 5 Jahre KIKMU-Konzertchor

...eine Idee, ein Traum von einem eigenständigen Kinderchor, Jungen und Mädchen, um geistliche und weltliche Musik, Balladen und Lieder zu singen, um als selbstständige Gruppe am Gemeindeleben teilzunehmen, und vielleicht – auch irgendwann einmal ein Kindermusical aufzuführen … Musik, die die Kinder begeistert, begleitet, berührt, in Bewegung versetzt, die dem besonderen Glanz der Kinderstimme Raum gibt. Tanzen und Singen. Menschen begeistern für das, was Kinder können. Eine Alternative zu den Angeboten für reine Mädchen- und Jungengruppen, ein Kinderchor in Hannover auf höherem Niveau...

 

Was im Winter 2004 nur ein Traum, eine Idee war, begann im April 2005 Wirklichkeit zu werden: sieben Mädchen der 1. und 2. Klasse im Kleinen Konzertchor, ein Junge und ein Mädchen im Großen Konzertchor und immerhin sechs Chorwichtel – das war der Start in den ersten Chorstunden. Oft ging ich mit gemischten Gefühlen nach Hause: Einerseits begeistert von dem Klang, der sich in den Chorstunden entwickelte, andererseits besorgt, ob die wenigen Kinder dabei bleiben würden. Dann kam der erste Auftritt mit anderen KIKIMU-Chören beim Kirchentag zur „Langen Nacht der Chöre“, und die Kinder sangen in einem riesigen Chor mit, ein tolles Erlebnis. Und schon kam der erste eigene Chorauftritt: Beim „Festival der Generationen“ im Stadtpark sangen wir u.a. das Lied „Wir werden immer größer“ – dieses Lied sollte wohl zum Leitmotiv für unseren Chor werden, denn von da an wuchsen wir.

 

Bald darauf fragte mich Chorleiter Jörg Straube, ob wir 2006 im Eingangschor von Bachs Matthäus-Passion den Cantus Firmus singen könnten. Ja, klar! Mit 24 Kindern zogen wir am 17. und 18. März gleich hinter dem Bachchor ein. Die Jüngsten waren fünf Jahre alt, und es war ein tolles Erlebnis. Nach dem Auftritt durften die Kinder natürlich gleich nach Hause gehen, und nur die ganz Ausdauernden hörten bis zum Schluss zu. Mit diesem Konzert war ein Grundstein gelegt für eine tolle Zusammenarbeit mit Jörg Straube. Die Kinder singen regelmäßig im Weihnachts-Oratorium mit, und im letzten Jahr 2009 trauten wir uns sogar an die Kinderchorstimme im Requiem von M. Duruflé. Eine eigene Chorkleidung, die roten KIKIMU-Pullover, lassen den Chor auch optisch zusammenwachsen.

 

Es folgten weitere Highlights: 2007 das erste Musical und unsere erste Chorfreizeit, 2008 der Auftritt in der AWD-Arena bei der ABBA-Show, Chorbegegnungen 2008 mit einem Kinderchor aus Moskau und 2010 mit dem Bristol Choir, Aufnahmen im Tonstudio für ein Hörspiel (2008), eine CD (2010) – UND: am 7. November um 9.30 Uhr sind wir im ZDF-Fernsehen bei der Übertragung des Synoden-Eröffnungsgottesdienstes dabei.

 

Dass wir heute mit 70 Kindern unser fünfjähriges Chorjubiläum feiern können, dass inzwischen sogar ein Jugendchor daraus erwachsen ist, das verdanke ich zuerst einmal den Kindern, die von der ersten Stunde an dabei gewesen sind, denn sie haben die ersten manchmal mühsamen Wochen durchgehalten. Aber auch den Eltern, die immer wieder ermutigt und unterstützt haben, die organisiert und kutschiert, Termine verlegt und Kostüme geschneidert, Parkplätze gesucht und Strophen abgefragt, Sonderproben ermöglicht und die Betreuung bei den Aufführungen übernommen haben. Ihnen allen, liebe Eltern, danke ich für Ihre Unterstützung und Treue.

 

Doch was wäre unser Chor ohne die Chorfreizeiten? Für uns sind sie Höhepunkte. Deswegen gibt es auch mindestens eine pro Jahr. Die nächste steht unmittelbar vor der Tür: Im September fahren wir mit 40 Sängern und Sängerinnen nach Goslar und proben für unser nächstes Musical. Davon gibt es nämlich auch zwei pro Jahr, eins im Sommer und eins in der Weihnachtszeit. Im szenischen Spiel ist schon so manch ein Kind über sich selbst hinausgewachsen. Ob als Gespenst, Esel, Schleiertänzerin oder Goliath (es muss ja nicht immer das Schaf im Krippenspiel sein…) -  wenn die Texte erst einmal sitzen und man so richtig in die Figur schlüpfen kann, wenn die verschiedenen Gruppen des Chors ihre Rollen geübt haben und dann alles zusammengeführt wird, wenn auch noch ein schöner Tanz darin vorkommt und die Solisten die Kirche mit ihrer Stimme ausfüllen – dann bin ich, die Chorleiterin, ganz, ganz glücklich. Denn mein Traum von damals ist wahr geworden.

 

von Kinderchorleiterin Lisa Laage-Smidt