Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

M. Schlauraff

Der Kirchenväteralter stammt aus Riemenschneiders Werkstatt und wurde um 1500 für die St.-Leo-Kirche angefertigt. Die Figur Papst Leo d. Gr. hat 2017 ihren Platz als Namenspatron der Kirche wieder im Hauptaltar erhalten

Die Grundsteinlegung der Kirche fand am 16. Juli 1492 statt. Viele Vertreter der Familie von Bibra waren an diesem Tag anwesend. Eine Steintafel an der südlichen Außenwand ist das einzige erhaltene Zeugnis über die Entstehungsgeschichte. Anderen Akten sind in der Burg Bibra im Bauernkrieg und im 30-jährigem Krieg verbrannt. Ein wesentlicher Stifter war Dr. Kilian von Bibra, Domprobst zu Würzburg. Nach seinem Tod 1494 wurde sein Werk durch Lorenz von Bibra weitergeführt. Im Jahr 1495 wurde er Bischof von Würzburg und starb 1519. Für die neue Kirche im Stammort seines Geschlechtes beauftrage er einen bekannten Künstler: Tilman Riemenschneider. Von ihm ließ sich Lorenz später auch sein Grabmal anfertigen. Dem Streit, was der Meister selbst gefertigt hat, lässt sich entgegenstellen, dass der Handwerksmeister viele Gesellen hatte, die in seinem Namen, nach seinen Vorlagen, unter seiner Anleitung und unter seiner Hand gearbeitet haben. Die Kirche ist im spätgotischen Stil erbaut. Der Chorraum wurde reich ausgestattet. Einen Kontrast dazu stellt das Langhaus mit seiner ursprünglichen Flachdecke dar. Die Emporen und die Bänke stammen aus der Barockzeit. Die Seitenempore an der Nordwand wurde 1957 entfernt, Fresken freigelegt, das Sakramentshäuschen wieder aufgebaut und der Apostelaltar an seinen jetzigen Standort gerückt. Die Glasfenster stammen aus dem Jahr 1892. Nur zwei Wappenscheiben aus dem mittleren Chorfenster sind noch urprünglich. Eines trägt den Namen eines weiteren Stifters Albrecht von Bibra und die Jahreszahl 1503. In der Kirche finden heute Führungen und Konzerte statt. Hauptsächlich aber dient sie dem Zweck, für den sie ursprünglich gebaut wurde: Sie ist das Gotteshaus für die Bibraer Christinnen und Christen. Wir feiern hier unsere Gottesdienste, freuen uns zusammen bei Taufen, Konfirmationen und Hochzeiten und nehmen gemeinsam als Gemeinde von Menschen Abschied.