Ein Lob auf die Musik!

Feiertag 28.04.2024 "Ein Lob auf die Musik!"

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Ein Lob auf die Musik!
Singen ist eine Gabe Gottes
28.04.2024 - 07:05
08.03.2024
Pastorin Andrea Wagner-Pinggèra

von Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra

Kantate“ heißt dieser Sonntag. Übersetzt: Singt! Das lässt sich unsere Autorin Andrea Wagner-Pinggéra nicht zweimal sagen. Sie macht einen kleinen Rundgang, welche Musik wann in ihrem Leben und Glauben eine Rolle gespielt hat.

Der "Feiertag" im DLF zum Nachhören und Nachlesen.

 
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Der Sonntag heute hat den lateinischen Namen „Kantate“. Das heißt übersetzt: „Singt!“ Der Name stammt aus einem Psalm in der Bibel: „Singt dem Herrn ein neues Lied!“ (Psalm 96) Mir macht dieses Sonntagsmotto besonders Freude. Ich singe sehr gern. Selbst wenn ich nicht gut bei Stimme bin. Ein bisschen was geht immer.

Ich nehme den Sonntag Kantate als Gelegenheit, mich dem Singen und der Musik überhaupt zu widmen. Welche Rolle spielen sie in meinem Leben und für meinen Glauben? Ich mache also einen kleinen Gang durch die Musikgeschichte meiner Biographie. Und ich freue mich, wenn Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, Ihre Musik, Lieder, Melodien aus Ihrem Inneren hervorrufen und in Gedanken dazulegen.

Am klügsten können vermutlich Menschen über Musik sprechen, die sich ihr ganzes Leben professionell und wissenschaftlich mit ihr beschäftigen. Ich schwinge mich zu einem Lob der Musik auf als jemand, die liebend gerne singt und für die Musik nicht aus dem Leben wegzudenken ist.

Ein Hoch auf die Musik! Sie ist eine der schönsten Gaben Gottes. Sie beflügelt und tröstet. Erfreut die Ohren und stärkt das Herz. Bewegt den ganzen Menschen.

Kantate. Singt! Das lassen sich Kirchenmusikerinnen und -musiker nicht zweimal sagen. Deswegen wird heute im Gottesdienst besonders viel gesungen. Instrumente kommen zum Einsatz. Je nachdem, was man so aufbieten kann: Orgel sicherlich, ein Klavierflügel vielleicht. Blechbläser. Posaunen und die hellen Trompeten. Zarte Klänge.

In der einen oder anderen Kirche erklingt sogar eine Kantate. Wie passend! Eine Kantate – ein in sich geschlossenes, kleines Werk geistlicher Musik. Ein Bibelwort oder ein Lied werden musikalisch ausgedeutet: Vorspiel, Arien, Chorstücke und am Schluss immer ein Choral, also ein mehrstimmiger Gesang auf die Melodie eines Kirchenliedes.

Kantaten begleiten mich seit meiner Kindheit. In der Kirche meines Heimatortes, nämlich Hemhofen bei Erlangen gab es einen guten Chor und einen begabten Kantor, der aus den Stimmen das Beste herauszuholen wusste. Jeder Gottesdienst war von einer Schola begleitet. Eine Schola ist ein einstimmiger Chor, der die liturgischen Gesänge im Gottesdienst singt.

Zu Festtagen stand immer eine Kantate auf dem Programm. Mir hat das gefallen. So gefallen, dass ich mir schon als Jugendliche zu Geburtstagen oder an Weihnachten Aufnahmen von Kantaten gewünscht habe. Besonders geliebt habe ich den damaligen Thomas-Kantor in Leipzig, Hans-Joachim Rotzsch. Seine Art, die Kantaten von Johann Sebastian Bach aufzuführen, habe ich bis heute im Ohr.

Überhaupt: Johann Sebastian Bach. Der musikalische Hausheilige in meinem Elternhaus. Anfang und Ende der Musik. Ein bisschen einseitig, aber ich fand es einleuchtend. Ein großes musikalisches Werk, ein ganzer Strom. Und alles zur Ehre Gottes. So hat Bach viele seiner Kompositionen unterzeichnet. Ein schöner Gedanke: Das, was man schafft, tut man nicht nur für den eigenen Erfolg. Es soll anderen dienen und hoffentlich zur Ehre Gottes.

Ich sehe mich noch sitzen in dem ersten großen Konzert, das ich mit meiner Mutter besucht habe. Die Johannespassion. Ich bin ungefähr zwölf Jahre alt. Die Kirche ist hell erleuchtet. Schon der feierliche Rahmen nimmt mich gefangen. Die Instrumentalisten treten auf, stimmen noch einmal die Instrumente. Nach der Sinfonietta, dem Orchesterstück zu Beginn, kommt der Eingangschor: „Herr, unser Herrscher“.

Beeindruckend, dieser Eingangschor aus Bachs Johannespassion. Erhaben und voller Trauer. In den ersten Akkorden liegt tiefer Schmerz. Das menschliche Elend. „Herr, unser Herrscher“ hat mir zum ersten Mal bewusst gemacht, wie Musik Schmerz und Leid in sich aufnehmen kann und gleichzeitig die Kraft hat, sie umzuwandeln in großen Trost. Bei Sängerinnen und Hörern gleichermaßen.

Natürlich ist mir als Zwölfjährige diese Passion langgeworden. Sie ist ja auch lang. Fast zweieinhalb Stunden. Trotzdem bin ich ganz aufwühlt nach Hause gekommen. Über Stunden in einem Klangraum zu sein, der einen einhüllt in immer neuen Farben. Die Einheit von Wort und Klang. Die Erzählung vom Leiden und Sterben Jesu. Die exakte, fast schon mathematische Musik, die dennoch emotional ist. Kathartisch. Sie reinigt mich. Bei bestimmten Stellen schießen mir immer die Tränen in die Augen. Bei anderen hoffe ich, sie möchten nie aufhören. Geläutert gehe ich nach Hause. Zumindest für eine kleine Weile als ein besserer Mensch.

Passionen. Opern. Konzerte. Große Arien und zarte Flötenduette. Kaum erklungen, schon verflogen. Wie gerne würde ich das flüchtige Erlebnis festhalten. Manche schöne Melodie klingt lange in mir nach, brandet die ganze Nacht in der Seele hin und her. Verflüchtigt sich und hinterlässt doch ihre Spuren.

Musik ist eine flüchtige Schönheit. Natürlich, Schallplatten und CDs, Podcasts, Spotify, YouTube – sie machen die tausendfache Wiederholung möglich und graben sich dadurch ins musikalische Gedächtnis ein. Denn so flüchtig der Klang ist – etwas bleibt doch immer, was einen nach dem zehnten Hören mitsingen, pfeifen, summen oder zumindest brummen lässt.

Als Jugendliche habe ich dann den Horizont erweitert und bin musikalisch zwar nicht gleich in die Gegenwart gesprungen, aber doch immerhin ins 19. Jahrhundert. Die Romantik habe ich für mich entdeckt mit ihren bezaubernden Melodien, der hochmusikalischen Dramatik. Vor allem Brahms. Vor allem seine Ungarischen Tänze. Eine Schallplatte musste her. Wie oft habe ich sie gehört? Hunderte Male bestimmt. Meinen Geschwistern muss ich gehörig auf die Nerven gegangen sein. Irgendwann habe ich die „Ungarischen Tänze“ im Konzert gehört. Ich fühlte mich befremdet und fand alles völlig falsch, Tempo, Phrasierungen, Lautstärke. Bis ich bemerkt habe: Das ist überhaupt nicht falsch, sondern ich werde Zeugin der musikalischen Interpretationsfreiheit.

Vielleicht ist das auch ein Bild für Freiheit im Glauben. Freiheit ist keine Beliebigkeit. Wie es in der Musik die Noten als Bezugspunkt gibt, so als Quelle des Glaubens die Bibel oder die christliche Tradition. Und doch kann dasselbe Musikstück ganz verschieden klingen, ganz verschieden wirken, je nachdem, wer es interpretiert. So ist es auch mit dem Glauben. In meinem Leben klingt er ganz anders als im Leben anderer.

Zurück zu Brahms Ungarischen Tänzen! Nachdem ich sie nun über viele Jahre nicht gehört habe, sind sie mir kürzlich in einer temperamentvollen Fassung wiederbegegnet. Noch immer kann ich alle Melodien mitsingen. Noch immer bringen sie etwas in mir zum Schwingen und Klingen. Eines der Stücke hat mich den ganzen Tag über begleitet. Der Tanz No. 5.

Überhaupt Johannes Brahms. Es erstaunt mich, wie ein Mensch so nüchtern sein kann und derart mitreißend und förmlich unter die Haut gehende Musik zu komponieren vermochte. Mir hat Brahms eine neue Welt eröffnet, die Liebe zur romantischen Musik geweckt. Manches in der Romantik finde ich zu dramatisch. Oder auch zu düster. Gustav Mahler an einem kalten, grauen Tag – kaum auszuhalten.

Zumindest für meine Gefühlslagen. „Musik verjagt den Geist der Traurigkeit“, hat Martin Luther gesagt. Das stimmt, aber nicht immer. Es gibt Musik, die eine traurige Stimmung aufgreift und ganz tröstlich ist. Aber eben auch solche, die mich so tief in ein seelisches Loch zieht, dass ich kaum noch wieder herausfinde. Anderen mag das anders gehen.

Das gehört zum Wunder der Musik: Sie rührt in mir etwas anderes an als in dem Menschen, der neben mir auf dem Konzertstuhl sitzt. Brahms im Unterschied zu Mahler geht immer. Zumindest bei mir. Ganz gleich, ob nun das „Deutsche Requiem“ oder ein Sinfoniekonzert. Geistliche und weltliche Musik – beide berühren mich gleichermaßen.

Deswegen leuchtet mir die Trennung in geistliche und weltliche Musik nicht immer ein. In der kleinen Kirchengemeinde in Brandenburg, zu der ich nun gehöre, gesellt sich das eine fröhlich zum anderen. Die Grenzen sind fließend. Das gefällt mir. Denn auch in meinem Leben sind die Grenzen fließend zwischen Glauben und Alltagsleben. Ich unterscheide nicht: Es ist doch ein Leben, das mir geschenkt ist.

Vor Jahren hat eine Bekannte von mir einen Chor gegründet. Sie hat mich gefragt, ob ich mitsingen will. Lust hatte ich sofort, nur habe ich ein bisschen gezögert, aus Sorge, nicht üben zu können. Denn, wenn man regelmäßig die Einsätze verpasst und die verminderte Sexte wiederholt vermasselt, verdirbt man sich und anderen die Laune. „Nein, nein, wir singen nur für uns selbst. Versprochen.“ So habe ich zugesagt.

Beim ersten Treffen habe ich dann doch etwas schlucken müssen. Lauter erfahrene Chorsängerinnen und –sänger. Ich bin über meinen Schatten gesprungen und es war eine Wonne. Wir waren weit davon entfernt, perfekt zu sein. Aber es hat uns Freude bereitet. Perfektion stehe ich ohnehin skeptisch gegenüber, ob nun dem perfekten Wochenende oder dem perfekten Musikerlebnis.

Was heißt schon perfekt? Ich möchte als Hörerin nicht bangen müssen, ob der nächste Ton wirklich ein Treffer wird. Darüber hinaus soll es „musikantisch“ sein – ein Ausdruck meines Oboenlehrers. Er meinte damit: mit der nötigen inneren Bewegung.

 

Er empfand es als Makel, wenn Musik zu akademisch geriet, zu dressiert. Wenn ein schneller Lauf so temporeich genommen wurde, dass er wie eine Akrobatikübung klang. Aber – und das wusste er – er kam aus einer Zeit, wo Tonaufnahmen keine übermäßig große Rolle gespielt haben und dort, wo sie verfügbar waren, auch nicht diesen hohen Grad an Perfektion vorweisen mussten.

Über das eine oder andere konnte man hinwegspielen, weil das Publikum es nicht so genau wusste. Das ist heute anders. Dadurch entsteht ein Zwang zur Perfektion, der wunderbare Früchte bringt, aber Menschen mitunter hindert, einfach drauflos zu singen oder zu spielen.

Singt! Singt dem Herrn ein neues Lied – das ist heute schwieriger als früher, als die Perfektion noch keinen Einzug gehalten hatte. Wo Ungenauigkeiten übergangen werden konnten und Fehler sich versendet haben. Ich finde, das ist auch in anderen Bereichen unserer digitalen Welt eine Gefahr. Es gefällt mir, Fotos und Videos in den Sozialen Medien zu teilen. Aber die Versuchung ist groß, vor allem Perfektes von sich selbst zu zeigen. Und man vergleicht sich unwillkürlich mit der Perfektion, die die anderen präsentieren. Das erhöht den Druck.

Kantate! Singt! Sing dein Lebenslied, so wie es gerade klingt, mit brüchiger oder klarer Stimme. Mal triffst du den Ton, mal geht einer daneben. Trotzdem gilt die Aufforderung: Singt! Singt Gott ein neues Lied!

Das Christentum hat diese Aufforderung aus dem Psalm ernst genommen. Die Kirche ist eine Singbewegung. Im Nahen Osten hat sich bei den Christen die Tradition eines Sprechgesangs entwickelt und erhalten. Wer nicht genau hinhört, könnte es mit dem Sprechgesang in der Moschee verwechseln. Kein Wunder – der Kulturraum ist der gleiche. Wer zusammen lebt, singt auch ähnlich.

In Äthiopien wird zum Gesang im Gottesdienst gerne auch getanzt. Damit ist diese orthodoxe Kirche eine der wenigen, die neben dem Gesang auch die Bewegung kennt. Während die einen singen und trommeln, bewegen sich die anderen im Rhythmus dazu. Männer und Frauen. Einstimmig kommt der Gesang daher; ähnlich wie in anderen Ländern Afrikas. Es ist eher ein musikalisches Spiel mit leise und laut, Wort und Antwort, einer und alle.

Ich war einmal eingeladen zu einem Gottesdienst im Nordwesten Tansanias. Gut über eine Stunde dauerte die Fahrt durch die Savanne. Ein kleiner Ort, eine Kirche. Es dauert nicht lange, da ist sie mehr als gut gefüllt. Die meisten stehen draußen. Es wird viel gesungen, gern und kräftig. Dazu laut geklatscht. Eine Melodie scheint mir bekannt. In der Tat: Da wird ein deutsches Kirchenlied gesungen, aber voller Schwung. Es ist richtiggehend zu neuem Leben erwacht. Singt Gott ein neues Lied – oder ein altes neu!

Und schließlich – die Gesänge der byzantinischen Tradition. Byzanz – Konstantinopel - war ein Zentrum der Christenheit, bis es die Osmanen im Mai 1453 erobert haben. Aus Byzanz wurde Istanbul. Bis heute gibt es in der Millionenmetropole am Bosporus eine kleine griechisch-orthodoxe Community mit ihren Kirchen.

Die Gesänge der byzantinischen Tradition sind ursprünglich einstimmig. Ihre Melodie spannt sich über einen durchgehenden tiefen Ton. Der Gesang trägt den Gottesdienst. Ja, mehr noch: Eigentlich ist der Gottesdienst ein einziger Gesang, ein Klang, eine eigene Welt. Die Musik nimmt einen ganz mit hinein in das Lob Gottes. Psalmen, Hymnen, Liedstrophen, Gebete. Was wichtig ist, wird wiederholt. Weil es wichtig ist. Damit es sich in den Herzen der Gläubigen einnistet.

Die Wiederholung zieht das Gesungene vom Kopf ins Herz. Ein Lehrer von mir pflegte auf das Urteil, dass man den Gottesdienst unter Verzicht der dauernden Wiederholungen wesentlich kürzer feiern könnte, zu antworten: „Der Verstand will die Abwechslung, aber das Herz liebt die Wiederholung.“

Gerade dort, wo der Verstand nicht hinreicht – an das Geheimnis von Ostern -, leuchtet mir das ein. Im Ostergesang der Ostkirche wird nichts erklärt; es erklingt nur tausendfach der Vers: „Christus ist erstanden von den Toten, im Tode zertrat er den Tod und hat allen in den Gräbern das Leben gebracht.“

Das Herz liebt die Wiederholung. Nicht nur das Herz! Die Wiederholung eröffnet auch Menschen den Zugang zur Musik, zum Singen, die ihn sonst nicht oder nur schwer hätten. Das zeigt sich für mich sehr eindrücklich in Lobetal, wo ich wohne und arbeite.

Lobetal ist ein kleiner Ort in Brandenburg, nordöstlich von Berlin. In dem Dorf leben Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, alte und junge, die mehr oder weniger Hilfe benötigen.

Der evangelische, sozial engagierte Pfarrer Friedrich von Bodelschwingh hat Lobetal im Jahr 1905 gegründet. Zunächst war es für Arbeits- und Obdachlose aus Berlin gedacht. „Arbeit statt Almosen“ war das Motto. So hat alles angefangen. In den letzten 120 Jahren hat Lobetal sich zu einem Ort entwickelt, in dem ganz unterschiedliche Menschen leben. In der Mitte von Lobetal steht eine überlebensgroße Christus-Figur. Sie wird der „einladende Christus“ genannt. Bodelschwingh hat das als Auftrag von Christus verstanden: niemanden abweisen. Alle willkommen heißen. Der einladende Christus begleitet uns auf dem Weg, ein inklusives Dorf zu sein.

Vor allem in der Kirchengemeinde schreitet diese Idee voran. Die Gottesdienste werden mehr und mehr in einfacher Sprache gefeiert. Einfach ist etwas anderes als banal. Man kann einen tiefsinnigen, nahegehenden Satz einfach sagen. Damit alle etwas davon haben. Dazu gehört auch einfache Musik. Eingängige Melodien. Kurze Liedtexte. Und Wiederholungen.

So stehen bei uns in Gottesdiensten und Andachten Taizé-Gesänge hoch im Kurs und sind von manchen heiß geliebt. Die Melodien dieser ökumenischen, internationalen Kommunität sind einfach und eingängig, die Texte kurz und werden beständig wiederholt. Jede und jeder kann sich trauen mitzusingen. Auch, die meinen, es nicht zu können. Zum Beispiel dieses Lied aus Taizé:

„Ich kann nicht singen“, sagen viele. Bei den meisten stimmt das nicht. Ich glaube, jede und jeder kann singen. Manche werden als Kind oder Jugendliche entmutigt, weil sie nicht auf Anhieb gut singen können. Mir ging das so: Als Schülerin wollte ich gerne im Schulchor mitmachen, wie meine Freundinnen.

Ich sang dem Chorleiter eine Liedstrophe vor. Sie geriet mir vor Aufregung viel zu tief. Mit den Worten „Du kannst nicht singen“ wurde ich weggeschickt.

Dabei wusste ich, dass ich singen kann. Deswegen habe ich es im darauffolgenden Jahr bei einem anderen Chorleiter noch einmal probiert – und siehe da: Ich bin angenommen worden.

Selbst, wenn jemand nicht gut singen kann – ein bisschen was geht immer. Singt! Singt Gott ein neues Lied! Und sei es gebrummelt. Schon Brummen hebt die Stimmung und ist eine Stimme in der Symphonie von allem, was da summt und brummt, klingt und singt. Alles ein Ausdruck der Dankbarkeit für die Musik. Die große und schöne Gabe Gottes.

Danke für die Musik!

Es gilt das gesprochene Wort.

 

Musik dieser Sendung:

  1. Johann Sebastian Bach, Johannespassion, Eingangschor „Herr, unser Herrscher“
  2. Johannes Brahms, Ungarische Tänze, No. 5
  3. Ein Musikbeispiel aus der syrisch-orthodoxen Kirche
  4. kurzes Musikbespiel aus Tansania
  5. Divna „Christos anesti ek nekron“
  6. „Meine Hoffnung und meine Freude“
  7. Abba, Thank You For The Music

 

 

 

08.03.2024
Pastorin Andrea Wagner-Pinggèra