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Er macht sein Ding, so viel steht fest. „Ich mach mein Ding“ singt Udo Lindenberg über sein Leben. Heute wird er 75 Jahre alt. Meinen Glückwunsch hat er. Von Herzen. Ich mag ihn - dieses immer etwas Schräge, dieser Eigensinn; auch seine Mühe, Menschen beizustehen. Geboren wird Udo Lin-denberg in Gronau in Westfalen. Da ist er Ehrenbürger. Aber bald zieht es ihn an die Küste. Er will hoch hinaus, warum auch nicht. Sein Weg ist nicht gerade, aber zuletzt erfolgreich.
Mit dem Panikorchester wird er berühmt. Mit Alkohol und Frauen eher berüchtigt. Aber er macht sein Ding. Auch als das Leben mal ins Stocken gerät, bleibt er der Udo. Und fordert sogar Erich Ho-necker heraus; hält ihn für einen heimlichen Rocker im „Sonderzug nach Pankow“. Nach der Wie-dervereinigung ist er ein gesamtdeutscher Held. Und singt 2008 das Lied seines Lebens: Ich mach mein Ding.
Leider schaffen es nicht alle, immer ihr Ding zu machen. Man gönnt es ihnen, aber manchen gelingt es nicht. Es gibt zu viele Widerstände. Man wollte unbedingt - und landet woanders. Auch damit muss man zurechtkommen. Und möglichst nicht verzagen. Viele sind keine berühmten Musiker ge-worden, keine großen Maler oder Schriftstellerinnen. Sie haben sich zwar alle Mühe gegeben - aber an den entscheidenden Stellen hatten sie entweder kein Glück oder nicht den nötigen Mut, das weiß ich nicht.
Ich hoffe, diese Menschen geben nicht auf. Und können sich versöhnen mit dem, was sie erreicht haben. Man muss nicht berühmt werden, um geliebt zu sein. Man muss nicht viel Geld verdienen, um sorgfältig zu arbeiten. Der Traum vom Ruhm ist verständlich, aber auch gefährlich. Kein Mensch kann wissen, ob er dem Ruhm gewachsen wäre. Wie viele sind schon abgestürzt. Dann lieber unbe-kannt bleiben und anständig. Viele gute Menschen sind unauffällig. Sie machen auch ihr Ding - aber im Stillen. Und sind wertvoll wie die Großen, Berühmten. Jeder und jede tue das Gute auf die ei-gene Weise. Daran hat Gott hat seine Freude. Und hebt ihnen ein Plätzchen im Himmel auf. Auch davon weiß Udo Lindenberg ein Lied zu singen: Hinterm Horizont geht’s weiter.
Es gilt das gesprochene Wort.